11 WANDHEIZUNG: IDEALER SCHUTZ FÜR DIE BAUSUBSTANZ Sie wird im Normalfall an der Innenseite von Außenwänden montiert und schützt sehr gut vor feuchten Mauern und Schimmel. Weil die Rohrschlangen für das Heizungswasser meist knapp an der Wandoberfläche installiert werden, reagiert diese Art der Flächenheizung relativ schnell auf Temperaturänderungen. Vor die Heizwände dürfen allerdings keine Möbel gestellt werden, da sonst die Wärme nicht ungehindert abstrahlen kann. Zum Kühlen eignet sich das System sehr gut. FUSSBODENHEIZUNG: DER KLASSIKER Meist werden die Heizschlangen im Estrich verlegt. Der Fußbodenaufbau dient somit als Wärmespeicher. Die Energie wird kontinuierlich abgestrahlt. Der hohe Anteil an Strahlungswärme fühlt sich gut an und spart Energie. Das System ist allerdings etwas träge. Dreht man am Heizungsregler, dauert es, bis die Temperaturänderung im Raum spürbar wird. Auch zum Kühlen kann die Fußbodenheizung eingesetzt werden, allerdings sind kalte Füße, selbst im Sommer, nicht jedermanns Sache. SONDERFALL BETONKERNAKTIVIERUNG Hier werden die Heizschlangen direkt in die Bausubstanz, also in den Beton der Decke oder des Fußbodens, gelegt. Weil Beton ein exzellenter Energiespeicher ist, wird die Temperatur, egal ob kuschelig warm oder erfrischend kühl, sehr lange gehalten, ohne dass neue Energie zugeführt werden muss. Das System arbeitet also sehr sparsam. Schnelle Temperaturänderungen sind allerdings nicht möglich. Deshalb ist es sinnvoll, die Betonkernaktivierung in Räumen, wo die Temperatur schnell veränderbar sein soll, mit Heizkörpern zu kombinieren. RADIATOREN: BESSER ALS IHR RUF Lange galt: Der Einsatz einer Wärmepumpe mit Heizkörpern ist nicht effizient. Das hat sich geändert. Einerseits sind die Wärmepumpen in den letzten Jahren leistungsstärker geworden und andererseits haben sich auch die Radiatoren weiterentwickelt. Produzierte der Gliederheizkörper, wie wir ihn aus den 1970er-Jahren kennen, noch hauptsächlich Konvektionswärme, verfügen die heute gängigen Plattenheizkörper über einen besseren Wirkungsgrad und einen höheren Anteil an Strahlungswärme. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Niedertemperatur- oder Wärmepumpenheizkörper. Diese steigern die Leistung durch mehrschichtigen Aufbau, besondere Materialien, eingebaute Wärmetauscher oder auch Ventilatoren. KLIMADECKE: DIE STRAHLENDE Da die Luft unter der Decke kaum aufgewirbelt wird, verfügt die Klimadecke mit über 90 Prozent über den höchsten Anteil an Strahlungswärme. Die Heizelemente werden im Normalfall knapp hinter der Oberfläche der Decke montiert, damit die Heizung gut regelbar ist. Vor allem bei Montage unter unbeheizten Dachräumen muss man aber auf eine gute Dämmung achten. Die Klimadecke eignet sich perfekt zum Kühlen. Die Möglichkeiten Neubauten werden heute fast immer mit Flächenheizungen ausgestattet. Wand-, Decken- und Fußbodenheizungen können dabei kombiniert werden. Auch der Einsatz zusätzlicher Radiatoren kann sinnvoll sein, beispielsweise im Bad oder anderen Räumen, die schnell erwärmt werden sollen. WÄRME IST NICHT GLEICH WÄRME Jedes Wärmeabgabesystem gibt Konvektionswärme und Strahlungswärme ab, aber in einem unterschiedlichen Mischungsverhältnis. Bei Flächenheizungen ist der Anteil an Strahlungswärme höher, bei Heizkörpern der an Konvektionswärme. Konvektionswärme entsteht, wenn die Luft erwärmt wird und aufsteigt. Da dieser Prozess langsam vor sich geht, empfinden wir dabei aber keine Zugluft. Strahlungswärme wird direkt vom Raum und allem, was sich darin befindet, aufgenommen. Wir empfinden sie als so angenehm, dass die Raumtemperatur bei gleichem Komfort um ein bis zwei Grad abgesenkt werden kann. Das hilft uns beim Sparen, denn bereits ein Grad Celsius weniger senkt die Heizkosten um etwa sechs Prozent.
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